Samstag, 24. Oktober 2009

DATENSCHUTZ: Spuren im Internet

Im 21. Jahrhundert "leben" wir im Web 2.0. Wenn Du kein Sozialnetzwerk Account hast, existierst Du nicht. Niemand kann Anonym bleiben - das Internet vergisst nichts.

Ein Account im Web 2.0 zu haben, kann viele Probleme hinbringen. Wir haben für Dich ein paar Beispiele:

Dreckige Facebook Seite - kein Job

Wer sich bewirbt, sollte allen virtuellen Dreck aus seinem Profil entfernen oder es zumindest nicht jedem öffentlich zugänglich machen

22 Prozent der amerikanischen Personalberater nutzen Facebook, um sich ein besseres Bild ihrer Bewerber zu machen. Damit verdoppelte sich die Zahl der Personal-Schnüffler binnen zweier Jahre. 2006 waren es gerade einmal elf Prozent. Besonders achten Personalchefs bei ihrer Suche auf Hinweise von übermäßigem Alkohol- oder Drogenkonsum (41 Prozent). Auch provokative oder anzügliche Inhalte bedeuten für 40 Prozent der befragten Arbeitgeber den Ausschluss. Des Weiteren schauen die Personaler, ob der Bewerber Probleme mit der Rechtschreibung und dem Ausdruck hat.

Mord an Ehefrau wegen Facebook-Eintrag

Beziehungsstatus auf "Single" geändert. Mord an Ehefrau wegen Facebook-Eintrag http://www.gamestar.de/img/0.gifNachdem sie sich von ihrem Ehemann getrennt hatte, änderte Sarah Richardson auf ihrer Facebook-Seite den Beziehungsstatus auf "Single". Ihr Noch-Ehemann Edward sah dieses Update auf Facebook und machte sich voller Zorn auf den Weg zu dem Haus der Eltern von Sarah Richardson, bei denen sich seine Frau aufhielt, die auf seine SMS-Mitteilungen nicht geantwortet hatte. Dort trat er die Eingangstür ein, um sich Zugang zu verschaffen. Er fand seine Frau in einem Schlafzimmer und ermordete sie mit einem Messer. Anschließend versuchte er, sich selbst das Leben zu nehmen, was ihm aber nicht gelang. In dem nun beendeten Prozess wurde er zu mindestens 18 Jahren Haft verurteilt. Vorfälle wie dieser dürften weiter zu der laufenden Diskussion beitragen, wieviel private Details man im Internet und sozialen Netzwerken veröffentlichen sollte.

Google Docs ist für alle

Google ist längst nicht nur eine einfache Suchmaschine: E-Mail-Adressen mit reichlich Speicherplatz, Terminkalender, Chatprogramm oder Fotoverwaltung und die Videoplattform YouTube sind nur einige der Angebote, die der Onlinedienst kostenlos ins Netz bringt. Immer wieder gerät Google damit aber auch in die Kritik. Zu viele Daten an einer Stelle machen das Unternehmen zu einem mächtigen Informationsverwalter.

Von überall in der Welt ist die Textverarbeitung erreichbar. Als praktische Alternative zu teuren Büroanwendungen preist Google seinen kostenlosen Dienst Text & Tabellen, international auch Google Docs genannt: "Sie benötigen lediglich einen Webbrowser. Ihre Dokumente werden online sicher gespeichert", heißt es auf der Internetseite. So sicher scheint die Arbeit mit diesem Dienst allerdings nicht zu sein. Dominik H. ist hörbar schockiert, als wir ihn auf dem Handy erreichen und ihm seine eigenen Zeilen vorlesen: In einem internen Brief hatte er für seinen Kulturverein die Überweisung von Projektzuschüssen beantragt. Der Brief enthält seine Bankverbindung, Telefonnummern und Adressdaten und ist eindeutig privat. Nun taucht das Dokument in einem fremden Google-Account auf. Insgesamt 37 Personen sollen laut Anzeige unerlaubten Zugriff auf seine Dokumente haben. Zwar können Nutzer von Google Text & Tabellen Dokumente für andere Personen freigeben und so gemeinsam an Textentwürfen oder Kalkulationen arbeiten, Dominik H. hat diese Funktion allerdings nicht genutzt.

Eine Datenpanne bei der Arbeit mit der Google-Textverarbeitung lässt fremde Nutzer private Briefe mitlesen und bearbeiten.

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Wir haben eine kurze Umfrage von den Teilnehmern unseres Workshops zum Thema „Datenschutz“ durchgeführt und folgendes festgestellt:

- Einige Teilnehmer wechseln die Passwords ab und zu und versuchen sie eher kompliziert mit Ziffern und Buchstaben und Sonderzeichnen auszudenken

- Es gibt solche, die ihre persönliche Daten (Namen und Geburtsdatum) überhaupt nicht ins Netz angeben.

- In den sozialen Netzwerken wird der Zugang zur persönlichen Informationen begrenzt

- Viele Teilnehmer überprüfen die Authentizität der e-banking Seite nicht

- Die meisten haben gewusst, dass wenn man seine Facebook-Account löschen will, werden die Daten trotzdem im Netz gespeichert


FISHING: Deine Daten im Netz


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